Selektive Wahrheiten: 25% der ÖsterreicherInnen bloggen?
Die "erste umfassende Studie zum Thema Blogs in Österreich" wird in einer Presseaussendung des Marktforschers meinungsraum.at und des Beratungsunternehmens kier communication consulting angekündigt. Tatsächlich liegen der Studie genau 311 "Computer Assisted Web Interviews" zugrunde, auf folgender Basis:
Ein "Ergebnisabriss" der Umfrage ist hier veröffentlicht. Der letzte Satz im Summary lautet:
"Im Vergleich zu anderen Medien stehen 'Blogs' in Punkto Objektivität, Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit an letzter Stelle"
"Sampling: selbstselektiv; Ansprache von Internetnutzern auf verschiedenenVor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass 77% der Befragten Blogs kennen und 23,7% der Befragten selbst schreiben. Den VerfasserInnen muss man zugutehalten, dass Sie an keiner Stelle behaupten, dass die Studie repräsentativ wäre. Fehlinterpretationen - wie im obigen Screenshot eines auf eine APA-Meldung zurückgehenden Beitrags auf derstandard.at - liegen freilich nahe, wenn man auf der anderen Seite von einer "ersten umfassenden Studie" spricht.
Plattformen, die keinen Bezug zu Blogs haben"
Ein "Ergebnisabriss" der Umfrage ist hier veröffentlicht. Der letzte Satz im Summary lautet:
"Im Vergleich zu anderen Medien stehen 'Blogs' in Punkto Objektivität, Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit an letzter Stelle"
Labels: Blogs
3 Comments:
Wenn's die APA schreibt, stimmt's sicher. Check, recheck, doublecheck - journalistisches Ehrenwort.
Wir könnten uns vielleicht einfach gegenseitig befragen und dann eine Pressemitteilung machen, wonach zB 100% der Befragten der Meinung sind, dass gelegentliche Fehler in Agenturmeldungen vorkommen. Ob die APA dann auch schreiben würde: "Österreicher einhellig der Meinung: Nachrichtenagenturen lügen."?
@HPL: Ja, das wäre ein Spaß ;)
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