Europäisches Breitband Portal: neue Website, alte Daten?
"Talk is cheap ..." habe ich vergangenes Jahr eine Notiz auf content and carrier zur Konferenz "Bridging the Broadband Gap" überschrieben. Nun gibt es, ausdrücklich als follow up zu dieser Konferenz bezeichnet, ein groß angekündigtes neues Portal: "The European Broadband Portal". Ob dort mehr als cheap talk zu finden sein wird, lässt sich noch nicht wirklich beurteilen, derzeit ist das Angebot allerdings recht enttäuschend, vor allem wenn man es an den hochfliegenden Ziele dieser Initiative (laut Folder) misst:
Das kann man freilich auch als Vorteil sehen - denn wo sonst wird man derzeit etwa noch auf die Vorzüge und Verheißungen von Breitband über Stromleitungen aufmerksam gemacht ;-) ? Damals klang das recht optimistisch, was mit dem Projekt "Powernet" (Seite 10 der Broschüre) erreicht werden sollte. Das Projekt, ursprünglich bis Oktober 2007 angesetzt, wurde offenbar erst im Lauf des Jahres 2008 abgeschlossen - allzu bedeutend dürften die Erkenntnisse aber wohl nicht sein, denn die offizielle Projekt-Website ist schon seit einiger Zeit gehackt (siehe auch Bild oben; einige Dokumente lassen sich aber auf einer Subdomain abrufen, die nach ihrer Bezeichnung eher ein repository alter Dokumente sein dürfte).
Zurück zum Portal: unter "Strategies & Action Plans" findet man zu Österreich nur die Breitbandinitiative 2003 mit einer Laufzeit von 2004 bis 2006, unter den Breitbandprojekten nur den (trotz allem unermüdlichen) Franz Nahrada mit VideoBridge. Natürlich ist zu hoffen und zu erwarten, dass das Angebot laufend ergänzt und erweitert wird, aber dennoch irritiert es, wenn etwa unter "useful links" gleich an zweiter Stelle ein "Pseudo-Portal" der einschlägig bekannten Ovidio Ltd. angeführt ist, oder wenn unter den wenigen "EU Policy & Regulation"-Dokumenten ausgerechnet eine nicht authentische Fassung der alten Entbündelungsverordnung angeboten wird, die zwar nicht aufgehoben wurde, aber auf Grund der Übergangsbestimmungen in Art 27 der Rahmenrichtlinie keine praktische Bedeutung mehr hat. Von einem "europäischen Breitband-Portal" müsste man sich mehr erwarten können.
"Operate as a one-stop shop repository of information and web-based information platform, aimed at facilitating the exchange of ideas, experiences and good practices on broadband among relevant public and private actors.Im Wesentlichen zeigt sich das Portal noch als ziemlich zusammenhanglose Anhäufung einiger Dokumente, die zudem nicht mit dem Entstehungsdatum bezeichnet sind, sondern mit dem Datum, an dem sie auf dem Portal bereitgestellt wurden. Wer also etwa bei den aktuellsten "EU Policy & Regulation" -Dokumenten unter dem Titel "The Networked Future" mit Datum 19.8.2008 Neues erwartet, landet unvermittelt bei einer mehr als zwei Jahre alten Broschüre zu verschiedenen Projekten des längst abgeschlossenen 6. Rahmenprogramms.
Contribute to the opening and the transparency of the broadband market by acting as a virtual meeting point between ICT suppliers and public authorities."
Das kann man freilich auch als Vorteil sehen - denn wo sonst wird man derzeit etwa noch auf die Vorzüge und Verheißungen von Breitband über Stromleitungen aufmerksam gemacht ;-) ? Damals klang das recht optimistisch, was mit dem Projekt "Powernet" (Seite 10 der Broschüre) erreicht werden sollte. Das Projekt, ursprünglich bis Oktober 2007 angesetzt, wurde offenbar erst im Lauf des Jahres 2008 abgeschlossen - allzu bedeutend dürften die Erkenntnisse aber wohl nicht sein, denn die offizielle Projekt-Website ist schon seit einiger Zeit gehackt (siehe auch Bild oben; einige Dokumente lassen sich aber auf einer Subdomain abrufen, die nach ihrer Bezeichnung eher ein repository alter Dokumente sein dürfte).
Zurück zum Portal: unter "Strategies & Action Plans" findet man zu Österreich nur die Breitbandinitiative 2003 mit einer Laufzeit von 2004 bis 2006, unter den Breitbandprojekten nur den (trotz allem unermüdlichen) Franz Nahrada mit VideoBridge. Natürlich ist zu hoffen und zu erwarten, dass das Angebot laufend ergänzt und erweitert wird, aber dennoch irritiert es, wenn etwa unter "useful links" gleich an zweiter Stelle ein "Pseudo-Portal" der einschlägig bekannten Ovidio Ltd. angeführt ist, oder wenn unter den wenigen "EU Policy & Regulation"-Dokumenten ausgerechnet eine nicht authentische Fassung der alten Entbündelungsverordnung angeboten wird, die zwar nicht aufgehoben wurde, aber auf Grund der Übergangsbestimmungen in Art 27 der Rahmenrichtlinie keine praktische Bedeutung mehr hat. Von einem "europäischen Breitband-Portal" müsste man sich mehr erwarten können.
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